Drawbot

Nachdem Johannes Heberlein im Jahr 2014 seine Plotclock vorgestellt hatte, dauerte es gar nicht lang, bis viele neuen Design-Ideen im Netz auftauchten – bis hin zum Bausatz einer “Sanduhr-Variante” von Elektor. Mich hat die Plotclock sofort beeindruckt und ich hatte lange Zeit den Bausatz vom FabLab Nürnberg bei mir auf dem Schreibtisch stehen – funktionsfähig!

Anfang 2022 war ich auf der Suche nach einem einfachen Roboter, den Jugendliche während eines Workshops selber bauen und programmieren können. Er sollte eine “sinnvolle” Aufgabe durchführen können und nicht nur Würfel von links nach rechts transportieren. Außerdem sollte er einfach aufzubauen sein und so günstig sein, dass die Teilnehmer ihn am Ende mit nach Hause nehmen können, Da habe ich mich an die Plotclock erinnert und den Bausatz aus dem Keller geholt, abgestaubt und reaktiviert. Zusammen mit einem Kollegen ist aus der Plotclock dann der “Drawbot” entstanden, der mit einer UV-LED auf einer phosphoreszierenden Fläche malen kann:

Das Grundprinzip der parallelen Kinematik (Five-Bar-Linkage) ist identisch zur Plotclock. Der Arbeitsbereich wurde deutlich größer gestaltet (DIN A5), weswegen größere Servos mit 180° Arbeitsbereich verwendet wurden.

Als Controller kommt der Maker Pi RP2040 von Cytron zum Einsatz. Das Board verfügt über ausreichend viele IO Anschlüsse, Servo-Ausgänge und Leistungsausgänge für Motoren.

Alle benötigten Komponenten (Servos, Drehgeber, Display, UV-LED, RTC) lassen sich direkt an das Board anschliessen.

Programmiert wird der Drawbot in Micropython und der Phantasie sind quasi keine Grenzen gesetzt, was man mit dem Drawbot zeichnen möchte.

Mittlerweile habe ich den Drawbot in mehreren Workshops mit Jugendlichen gebaut und programmiert – inklusive theoretischen Einheiten, in denen es um die Mathematik der Kinematik ging.